Ass. Dr. Bernhard Eichler befindet sich gerade im vierten Jahr seiner Facharztausbildung für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin. Die Ausbildung umfasst die drei großen Säulen der Anästhesie: Notfallmedizin, Intensivmedizin sowie die OP-Anästhesie. Bei uns im KUK kommt er an allen Standorten im Rahmen von Rotationen zum Einsatz - das ergibt ein sehr breites Spektrum an zu behandelnden Krankheitsbildern, Patient/-innen sowie auch Tätigkeitsbereichen. Von der Narkose am Neugeborenen bis hin zur Intensivbehandlung von Patient/-innen, die über 100 Jahre alt sind: die Tätigkeit ist absolut vielfältig, abwechslungsreich und konträr.
Durch seinen Präsenzdienst als Rettungssanitäter beim Bundesheer hat Ass. Dr. Bernhard Eichler erste Einblicke in den medizinischen Bereich bekommen, und folglich sein Medizinstudium in Wien absolviert. Direkt nach seiner Basisausbildung hat Bernhard Eichler seine Tätigkeit hier im KUK an unserer Universitätsklinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin begonnen - die ersten beiden Jahre war er im OP eingeteilt. Im Rahmen der Facharzt-Ausbildung ist er nun auch im Notarzt-Dienst tätig – und bleibt somit dem Rettungsdienst, mit dem alles begonnen hat, als Notarzt erhalten. Kürzlich schloss er die Notarzt-Ausbildung ab – die Prüfung ist dann nach 33 Monaten postpromotioneller Ausbildung möglich.
Aktuell ist Bernhard Eichler im Rahmen der Ausbildung auf der Intensivstation im Einsatz. Diese Tätigkeit begeistert ihn vor allem wegen dem Zusammenspiel aus Medizin und Technik – er kann sein medizinisches Fachwissen aufgreifen und dann mit Technik verbinden, etwa bei der Bedienung der ECMO, aber auch beim Ultraschall oder der Intubation und Beatmung.
Zu den Aufgaben in der OP-Anästhesie zählen vor allem die Intubation, Durchführung von Narkosen und Überwachung der lebenswichtigen Körperfunktionen ...
Zu den Aufgaben in der OP-Anästhesie zählen vor allem die Intubation, Durchführung von Narkosen und Überwachung der lebenswichtigen Körperfunktionen während Operationen. Im Bedarfsfall werden intensivmedizinische und notfallmedizinische Maßnahmen angewendet. Die Behandlung selbst ist sehr unterschiedlich – es gibt Patient/-innen, bei denen ein Gerinnungsmanagement notwendig ist, andere mit seltenen Grunderkrankung und zeitweise auch Patient/-innen, bei denen Massivtransfusionsprotokolle gebraucht werden. Außerdem wird viel in peripherer Regionalanästhesie gemacht –ein sehr spannendes Gebiet, da die Patient/-innen auch oft wach sind im Operationssaal.
Am Kepler Universitätsklinikum umfasst die OP-Anästhesie an den Standorten Med Campus und Neuromed Campus drei Anästhesieambulanzen, 31 Operationssäle, 14 Außenbereiche (zum Beispiel die Endoskopie oder Bronchoskopie) sowie fünf Aufwachbereiche. Das medizinische Spektrum ist breit: von der Anästhesie bei Kindern und im Rahmen der Geburtshilfe am Med Campus IV., bis hin zu neurochirurgischen Eingriffen am Neuromed Campus und Allgemein-, Unfall-, Herzchirurgischen oder HNO-Eingriffen am Med Campus III. Pro Jahr werden durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter insgesamt ca. 35.000 Narkosen durchgeführt.
Im Rahmen des Notarzt-Dienstes versorgen unsere Anästhesist/-innen Notfallpatient/-innen präklinisch vor Ort – sowohl bodengebunden mit dem NEF, wie ...
Im Rahmen des Notarzt-Dienstes versorgen unsere Anästhesist/-innen Notfallpatient/-innen präklinisch vor Ort – sowohl bodengebunden mit dem NEF, wie auch luftgebunden (z.B.: Christophorus 10). Für die präklinische Versorgung müssen die erlernten Fähigkeiten, das Know How und Fachwissen vor Ort mitunter unter erschwerten Bedingungen angewendet werden. Auch hier wird ein sehr breites Spektrum an Patient/-innen versorgt: von Unfällen, bis hin zur Geburt oder dem Atem-Kreislauf Stillstand. Die Patient/-innen werden dann in das Klinikum gebracht, wo diese von den Anästhesie Kolleg/-innen in der Notfallaufnahme, der Intensivstation oder sogar in den OP übernommen werden.
Der Notarztdienst zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es eine unheimliche Teamarbeit ist: insbesondere mit dem Notfallsanitäter, aber auch mit dem Rettungsteam vor Ort und mit den KollegInnen im Klinikum. Die Mitarbeiter/-innen der Universitätsklinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin sind auch an allen Standorten fixer Bestandteil des innerklinischen Notfall- bzw. Reanimationsteams
Die Tätigkeit auf der Intensivstation ist absolut umfassend: die Anästhesist/-innen sind sowohl an den Kinderintensivstationen am Med Campus IV., den...
Die Tätigkeit auf der Intensivstation ist absolut umfassend: die Anästhesist/-innen sind sowohl an den Kinderintensivstationen am Med Campus IV., den Neuroanästhesiologischen Intensivstationen am Neuromed Campus sowie den OP-Intensivstationen am Med Campus III. tätig.
Bernhard Eichler ist aktuell auf einer Intensivstation mit herzchirurgischem Schwerpunkt zugeteilt. Der Tag beginnt zunächst mit der Morgenübergabe, bei der Zuständigkeiten festgelegt werden – meist ist er hier für etwa vier bis fünf Patient/-innen pro Tag zuständig. Im Laufe des Vormittags erfolgen Gespräche mit den Patient/-innen, die Evaluation der größten Probleme sowie Vorbereitung und Durchführung der Visite mit dem gesamten medizinischen und pflegerischem Team.
Im Laufe des Tages werden dann die Tätigkeiten durchgeführt, die während der Visite vereinbart wurden: etwa manuelle Tätigkeiten, Drainagen, Diagnostik (Herzultraschall, Bronchoskopie, Intubation, Dialyse). Für Ass. Dr. Bernhard Eichler liegt hier der große Vorteil darin, dass im Kepler Universitätsklinikum vieles direkt vor Ort selbst gemacht wird, was in kleineren Kliniken oftmals bereits ausgelagert wird. Auch die Aufnahme neuer Patient/-innen zählt zum Tagesablauf, etwa postoperative Patient/-innen oder dringende Notfälle.
Im Rahmen der Tätigkeit an unserer Universitätsklinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin besteht für Ärztinnen und Ärzte – bei Interesse - auch die Möglichkeit, sich in Richtung Wissenschaft weiterzuentwickeln. Ass. Dr. Bernhard Eichler unterreichtet aktuell an der Medizinischen Fakultät der JKU eine Vorlesung und zwei Seminare zum Thema „Grundlagen der Intensivmedizin“. Dabei gibt es sehr viel Freiraum, die jeweiligen Themenbereiche selbst zu gestalten.
Faszinierend für ihn ist vor allem, dass er auch nach drei Jahren auf der Anästhesie jeden Tag Neues lernen und sich immer weiter – in seine eigenen Interessensgebiete – vertiefen kann. Innerhalb des ärztlichen Teams und zwischen den Berufsgruppen erfolgt die Zusammenarbeit auf höchstem Niveau, ob mit den OP- und Intensivpflegekräften oder auch den NEF-Sanitäter/-innen. Für ihn also eine sehr abwechslungsreiche Tätigkeit mit spannenden Krankheitsbildern und viel Freiraum in einem hochprofessionellen, gut eingespielten Team.