Die psychiatrische Gesundheits- und Krankenpflege fokussiert sich auf die Behandlung und Betreuung von Menschen mit psychischen Störungen und neurologischen Erkrankungen.
Die betroffenen Menschen sind in vielen Bereichen eingeschränkt. Sie benötigen vor allem bei der Beziehungsfähigkeit, der täglichen Lebensgestaltung und der Kommunikation Unterstützung.
Die Krankheitsbilder in der Psychiatrie und Neurologie sind vielseitig. Sie reichen von akuten bis zu chronischen Störungen und betreffen alle Altersgruppen. Im Kepler Universitätsklinikum werden folgende Schwerpunkte für psychiatrische und neurologische Erkrankungen angeboten:
Der Hochschullehrgang psychiatrische Gesundheits- und Krankenpflege kann an der FH Gesundheitsberufe OÖ absolviert werden.
Die Möglichkeit in den verschiedensten Bereichen arbeiten zu können, zum Beispiel Akutpsychiatrie oder Kinder- und Jugendpsychiatrie, macht die Arbeit spannend und vielfältig.
Maria Schmidt
Pflegerischer Stationsleiter auf einer akutpsychiatrischen Station mit UbG-Bereich DGKP Krizic Ilija ist pflegerischer Stationsleiter auf einer akutp...
DGKP Krizic Ilija ist pflegerischer Stationsleiter auf einer akutpsychiatrischen Station mit Unterbringungsbereich (UbG-Bereich). Im folgenden Text gibt er einen Einblick in den täglichen Arbeitsbereich an der Psychiatrie.
"Pflegerischer Stationsleiter auf einer akutpsychiatrischen Station mit UbG-Bereich zu sein bedeutet, sich täglich neuen Herausforderungen zu stellen, viele Entscheidungen zu treffen und vorausschauend zu arbeiten.
Als es vor fast 12 Jahren so weit war und die damalige pflegerische Stationsleiterin in den wohlverdienten Ruhestand ging, war klar, dass die Station einen Nachfolger brauchen wird. Nach wochenlanger Überlegung, habe ich entschieden, mich dieser Herausforderung zu stellen und mich für die freigewordene Stelle zu bewerben. Als es dann so weit war und meine Bewerbung und das Hearing positiv bewertet wurden, konnte ich aus einer anderen Perspektive und Verantwortungsebene den Stationsalltag erleben. 6 Monate später kam noch eine Station dazu.
Unsere Stationen verfügen über jeweils 25 Normbetten und sind in zwei getrennte Bereiche geteilt: offener und UbG-Bereich. Besondere Herausforderungen stellen dabei die UbG-Bereiche dar. So eine Station ist ein Ort der Begegnung, wo sich unter anderem Patienten und Patientinnen, das Pflegepersonal, die Ärzteinnen und Ärzte, Therapeutinnen und Therapeuten, Sozialarbeiter/-innen, Studierende, Praktikantinnen und Praktikanten, aber auch Patientenanwältinnen und -anwälte, UbG-Richter/-innen und natürlich Angehörige der Patienteninnen/Patienten, Betreuer/-innen und Erwachsenenvertreter/-innen treffen. Alle haben natürlich eigene Sorgen, Verpflichtungen, Ziele, Wünsche, Pläne. Um alles zu ordnen, koordinieren, organisieren und letztendlich den Behandlungsprozess erfolgreich abschließen zu können, sind gute Organisation und Kommunikationsfähigkeiten unabdingbar.
Um all diese Herausforderungen bewältigen zu können, ist Fachwissen, Teamarbeit und Teamfähigkeit jedes einzelnen Behandlungsteammitglieds notwendig. Dies bedeutet Zusammenhalt, sich gegenseitig unterstützen, rechtzeitig wichtige Informationen weiterleiten und hohe Pflege- und Behandlungsqualität zu sichern. Indem wir oft mit Patientinnen und Patienten zu tun haben, deren psychische Gesundheit beeinträchtigt ist – und das häufig in Kombination mit teils sehr schweren somatischen Erkrankungen – ist ein Behandlungsprozess oft langwierig und mit vielen Hindernissen verbunden. Selbstverständlich bedeutet so ein Arbeitsplatz auch ständige Selbstreflexion und fachlichen Austausch bzw. Zusammenarbeit sowie Abstimmung zwischen unterschiedlichen Berufsgruppen aus dem Behandlungsteam.
Trotz vielen abwechslungsreichen Aufgaben, dürfen wir nicht auf diejenige vergessen, die in Zukunft unsere Pflege- und Behandlungsteams verstärken werden. Damit sind die Studierenden bzw. die Praktikantinnen und Praktikanten gemeint. Erst wenn die Theorie erfolgreich in der Praxis umgesetzt werden kann, ist der Weg in dem Berufsleben frei. Um das zu ermöglichen, sind unsere Praxisanleiter/-innen und das gesamte Behandlungsteam bemüht, zukünftige Kolleginnen und Kollegen auf das vorzubereiten, was nach der Ausbildung erfolgt und das ist, einen sehr wertvollen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Die Gesundheit unserer Patientinnen und Patienten zu fördern, sie durch den Behandlungsprozess zu begleiten und zu unterstützen, um wieder gesund bzw. gesünder zu werden.
Da der Pflegepersonalnachwuchs immer mehr an Bedeutung gewinnt, hoffe ich, mit meinem kleinen Beitrag etwas mehr Einsicht in den Alltag vom Pflegepersonal gebracht zu haben und freue mich auf neue Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen."