Kopf-Hals-Tumoren sind bösartige Erkrankungen, die ihren Ursprung im Bereich der Schleimhäute der oberen Schluck- und Atemwege haben. Die Diagnostik und Behandlung dieser Tumore stellt einen Schwerpunkt unserer Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde (HNO) dar.
An unserer Klinik werden alle Formen bösartiger Erkrankungen im Kopf-Hals-Bereich nach modernsten diagnostischen und therapeutischen Standards behandelt. Die häufigsten bösartigen Erkrankungen im Kopf-Hals-Bereich sind die so genannten Plattenepithelkarzinome der oberen Atem- und Speisewege.
Gegenwärtig stellen Kopf- und Halstumoren weltweit die sechsthäufigsten bösartigen Krebsarten dar. In Österreich werden jedes Jahr etwas mehr als 1.000 Kopf- und Halstumoren diagnostiziert. Der Altersgipfel liegt im sechsten Lebensjahrzehnt.
Die häufigsten Risikofaktoren sind Tabak- und übermäßiger Alkoholkonsum (v.a. hochprozentige Alkoholika) sowie andere bösartige Tumoren im HNO-Trakt, der Lunge oder Speiseröhre. Zunehmend häufig spielt auch das humane Papillomavirus (HPV) eine wichtige Rolle in der Entstehung von Kopf-Hals-Tumoren. Diese werden weiters durch ungenügende oder fehlende Mundhygiene begünstigt.
Klassische Erstsymptome sind Schluckstörungen, Schmerzen während des Schluckaktes oder Heiserkeit. Andere Symptome wie vergrößerte Halslymphknoten, Gewichtsverlust, Müdigkeit, Husten und Atemnot sowie Fieber können auf einen fortgeschrittenen Krankheitsbefall hinweisen.
Besteht bei Ihnen der Verdacht auf einen bösartigen Tumor im HNO-Bereich, wird nach einer ambulanten Untersuchung eine Spiegelung der oberen Atem- und Speisewege in Vollnarkose durchgeführt. Diese sogenannte Panendoskopie dient zur Probenentnahme und Bestimmung der Ausdehnung der Raumforderung. Zusätzlich sollen weitere Tumoren im HNO-Bereich ausgeschlossen werden (Häufigkeit kann bis zu 10 bis 15 Prozent betragen).
Zur Bestimmung des genauen Sitzes und der Ausdehnung des Tumors sowie zum Ausschluss von möglicher Absiedelungen (Metastasen) erfolgt eine Bildgebung.
Die Behandlung erfordert ein hochspezialisiertes Ärzteteam aus verschiedenen Fachrichtungen der Medizin mit viel Erfahrung in der Tumorbehandlung – beides bietet Ihnen die Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Kepler Uniklinikum in Linz.
Nach der vollständigen Diagnostik (Staging) eines bösartigen Kopf-Hals-Tumors erfolgt die interdisziplinäre Besprechung der Therapieoptionen in unserem Tumorboard (jeweils donnerstags) durch spezialisierte Ärztinnen und Ärzte aller Fachrichtungen. Hierbei werden Besonderheiten jeder einzelnen Patientin bzw. jedes einzelnen Patienten berücksichtigt. Sämtliche Therapievorschläge folgen anerkannten Qualitätsstandards und werden ständig nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und aktuellen Therapiestudien aktualisiert.
Sämtliche Möglichkeiten werden mit der Patientin oder dem Patienten und den Angehörigen ausführlich und vor allem auf Augenhöhe besprochen, um gemeinsam die optimale Therapieentscheidung zu treffen.
An unserer Klinik stehen sämtliche operative Verfahren der Tumorchirurgie im gesamten HNO-Bereich inklusive Rekonstruktion (lokale und regionale Lappenplastiken, mikrovaskuläre Lappenplastik), wenn nötig auch interdisziplinär, zur Verfügung.
Medikamentöse Tumortherapien werden direkt im Haus an der Universitätsklinik für Innere Medizin 3 - Hämatologie und Internistische Onkologie des Kepler Universitätsklinikums vorgenommen. Eine eventuell nötige Strahlentherapie wird in Kooperation mit der Radioonkologischen Abteilung des Ordensklinikums Linz durchgeführt, die Weiterbetreuung erfolgt dann selbstverständlich direkt an unserer Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde.
Neben der Durchführung dieser Therapien legen wir großes Augenmerk auf die regelmäßige Nachsorge der Patientinnen und Patienten. Diese ist von besonderer Bedeutung für den langfristigen Erfolg der Behandlung.
Die ambulante Tumornachsorge wird in bestimmten (von der behandelnden Ärztin bzw. vom behandelnden Arzt nach aktuellen Leitlinien festgelegten) Zeitintervallen durchgeführt.
Psychologische und soziale Betreuung:
Jegliche Tumorerkrankung stellt für die Patientin oder den Patienten und deren bzw. dessen Angehörige einen schwerwiegenden Einschnitt im Leben mit speziellen Herausforderungen dar.
Bei der Bewältigung dieser Veränderungen stehen wir Ihnen im Rahmen des stationären Aufenthaltes gerne zur Seite. Da wir von einer ganzheitlichen Patientenbehandlung überzeugt sind besteht auch die Möglichkeit einer psychoonkologischen Betreuung. Außerdem kann zur sozialmedizinischen Unterstützung (Versorgung und Weiterbetreuung zu Hause) die Klinische Sozialarbeit hinzugezogen werden.
Wir unterstützen Sie auch bei der Kontaktherstellung zu Selbsthilfegruppen und kümmern uns um eventuell notwendige häusliche Pflege oder Betreuung.
Als zentrale Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten mit Tumoren im Kopf-Hals-Bereich engagiert sich unsere Klinik auch im „Tumorzentrum Oberösterreich“. Dieser Zusammenschluss aller onkologisch tätigen Krankenhäuser Oberösterreich erstellt Leitfäden zur bestmöglichen Behandlung von Krebserkrankungen. Der Leitfaden zur Behandlung von Krebs unbekannten Ursprungs (CUP) in Kopf-Hals-Bereich wurden federführend von unserer Klinik erstellt.
Ein gutes Gehör ist eine Grundvoraussetzung für eine hohe Lebensqualität. In unserer HNO-Klinik helfen wir Ihnen mit modernsten Behandlungsmethoden und innovativer Technik bestmöglich dabei, Ihr Hörvermögen zu bewahren oder wiederzustellen.
Unser erfahrenes Team aus Ärztinnen und Ärzten, Logopädinnen und Logopäden sowie einem Hörgeräteakustiker steht Ihnen zur Seite – von der ersten Beratung bis zur vollständigen Genesung. Gemeinsam entwickeln wir einen individuellen Behandlungsplan und sorgen für eine vertrauensvolle und umfassende Betreuung.
Unsere Klinik bietet ein breites Spektrum an Untersuchungen und Therapien für alle Arten von Hörproblemen – von der Diagnose bis zur Nachsorge.
Zu unseren Spezialgebieten gehören:
Für Kinder mit angeborenen Hörminderungen sowie für Patientinnen und Patienten, deren Hörverlust durch herkömmliche Hörgeräte nicht ausreichend verbessert wird, bieten wir modernste Hörimplantate. Wir beraten Sie, begleiten Sie durch die Eingewöhnungsphase und nehmen regelmäßig Nachkontrollen vor.
Von jeher gelten Erkrankungen der Nasennebenhöhlen und der angrenzenden Schädelbasis durch die komplexe Anatomie in räumlicher Nähe zur Augenhöhle und kritischen Strukturen des zentralen Nervensystems als Herausforderung. Außerdem bilden sie durch die überwiegend eingesetzte endoskopische OP-Technik ein stetiges Feld für Neuerungen und Verbesserungen im Sinne des minimalinvasiven Zugangs.
Andererseits haben auch die medikamentösen Therapieformen in den letzten Jahren einen massiven Innovationsschub erfahren, sodass chronische Nebenhöhlenerkrankungen heute vielfach gut behandelbar sind.
Die Verbindung aus modernen, minimalinvasiven und navigationsgestützten OP-Techniken mit einer evidenzbasierten und zeitgemäßen medikamentösen Therapie schafft eine neue Behandlungsqualität, der auch mit einer Spezialsprechstunde sowie regelmäßigen Fortbildungen der Ärztinnen und Ärzte Rechnung getragen wird.
Bereits im Kindesalter können sich Störungen oder Erkrankungen im Hals-, Nasen- und Ohrbereich zeigen. Sie bedürfen einer angemessenen Abklärung und Behandlung, um negative Folgen auf die Entwicklung und Lebensqualität der jungen Patientinnen und Patienten möglichst zu verhindern.
Wir bieten die gesamte konservative und operative HNO-Heilkunde für Kinder an. Nach ausführlicher Begutachtung und Aufklärung in unserer Ambulanz erfolgt der gemeinsame Entscheid zur konservativen und/oder operativen Therapie. Dabei arbeiten wir eng mit den Universitätskliniken und Kliniken für Kinder- und Jugendheilkunde, Neonatologie, Kinder- und Jugendchirurgie sowie Kinderanästhesie und -intensivmedizin des Kepler Uniklinikums zusammen, um Ihr Kind bestmöglich zu betreuen. Dank dieser interdisziplinären Zusammenarbeit ist eine Versorgung auch bei komplexen Erkrankungen von der Geburt bis zum Erwachsenenalter möglich.
Kleinere Operationen werden, wenn möglich, tagesklinisch geplant. Seit Herbst 2024 besteht eine Kooperation mit dem Klinikum Rohrbach, sodass nun auch an diesem Standort ausgewählte operative Eingriffe durch unser Team angeboten werden.
Nachfolgend finden Sie einen Überblick über unsere Leistungen.
Aufgrund verschiedenster Erkrankungen oder im fortgeschrittenen Alter kann es zu einem gestörten Schluckvorgang kommen. Betroffene berichten über erschwertes Abschlucken der Speisen, regelmäßiges Verschlucken mit Husten oder Hängenbleiben von Nahrungsmitteln im Rachen. In schweren Fällen kann es zu Gewichtsverlust und – bei Übertritt von Speisebrei in die Luftröhre – sogar zu Lungenentzündungen kommen.
Gemeinsam mit unseren erfahrenen Schlucktherapeutinnen aus dem logopädischen Team führen wir eine eingehende Diagnostik durch, um die erforderliche Therapie einleiten zu können.
Unsere Fachkenntnisse der Mund- und Rachenanatomie, des Schluckvorgangs und der zugrundeliegenden möglichen Pathologie sind Grundlage unserer Kompetenz, mit der wir unsere Spezialambulanz betreiben.
Die Stimme ist so eng mit der Persönlichkeit verbunden, dass sie nicht nur als unverwechselbares Merkmal zu jedem von uns gehört, sondern auch als Ausdruck unserer Gefühle gilt. Sei es ein heiserer Stimmklang beim alltäglichen Sprechen, eine raue Singstimme oder ein kratziges Gefühl im Hals – ein Versagen der Stimme wird als sehr unangenehm und einschränkend empfunden.
Um schwerwiegende Ursachen möglichst frühzeitig zu erkennen, sollte jede Heiserkeit, die länger als zwei bis drei Wochen dauert, HNO-fachärztlich begutachtet werden. Dabei erfolgt zuerst mittels flexibler Endoskopie eine Beurteilung des Kehlkopfs, wobei vor allem auf gutartige Veränderungen der Stimmlippen wie Stimmlippenknötchen, -polypen und Reinkeödem sowie auf bösartig imponierende Veränderungen geachtet wird.
Neben diversen Veränderungen der Stimmlippenoberfläche können auch Störungen der Stimmlippenbeweglichkeit oder des muskulären Zusammenspiels zu Heiserkeit führen. Dies kann organische Ursachen wie eine Stimmlippenlähmung oder auch funktionelle Ursachen haben.
Ergänzend kann in einer sogenannten „Stimmfelduntersuchung“ die Funktion der Stimme objektiv beurteilt werden.
In unserer Spezialambulanz führen wir diese eingehende Abklärung der Stimmstörung durch, falls nötig im Beisein einer Logopädin. Je nach Befund empfehlen wir neben diversen konservativen Therapieansätze möglicherweise eine logopädische Stimmtherapie, und planen gegebenenfalls ein operatives Vorgehen.
Dabei bieten wir unter anderem eine chirurgische Entfernung von verschiedenen Veränderung der Stimmlippen wie Polypen, Zysten oder Knötchen sowie Laserabtragung von Papillomen in Allgemeinanästhesie an. Weiters ergänzen Eingriffe in lokaler Betäubung wie Stimmlippenaugmentation mit Hyaluronsäure bei Stimmlippenlähmung und Botulinutoxin-Injektion bei spasmodischer Dysphonie unser Portfolio.
Die Behandlung des Schnarchens richtet sich nach dem jeweiligen Beschwerdebild. Es wird unterschieden, ob es sich beim Schnarchen lediglich um eine Geräuschbelästigung handelt oder ob es bei der Patientin bzw. bei dem Patienten zu Phasen mit Atemaussetzern kommt und sie/er damit an immer wiederkehrendem kurzfristigem Sauerstoffmangel leidet. Dies kann zu einer erheblichen Tagesmüdigkeit und zu Kreislaufproblemen führen. Die Folge davon ist eine erhöhte Unfallgefahr im Straßenverkehr oder bei beruflichen Tätigkeiten.
Im Schlaflabor am Med Campus III. des Kepler Uniklinikums können die Beschwerdebilder abgeklärt werden. Zur Lokalisationsdiagnostik wird neben der Endoskopie der oberen Luftwege die Schlafendoskopie angeboten. Hierbei wird in einer oberflächlichen Narkose untersucht, an welcher Stelle im oberen Atemweg die mögliche Ursache des Schnarchens liegt.
Falls erforderlich, werden an unserer Klinik eine Reduzierung und Straffung von Weichgewebe im Gaumenbereich mit eventueller Mandelentfernung (Uvulopalatopharyngoplastik, UPPP) oder laserassoziierte Varianten mit Abtragung von Gewebe im Bereich des Zungengrundes sowie die gewebeschonende Radiofrequenztherapie (Celon Methode) durchgeführt.
Bei Kindern liegt die Ursache der Atemwegsverengung häufig an vergrößerten Rachen- und/oder Gaumenmandeln und kann durch eine Entfernung des hyperplastischen Gewebes oder durch eine Verkleinerung der Mandeln erfolgreich behandelt werden.