Plötzliche und starke Schmerzen in den Beinen können Symptome eines akuten arteriellen Gefäßverschlusses sein, der schlimmstenfalls das Bein absterben lassen kann. Darum sollte unverzüglich die nächste Notaufnahme aufgesucht werden.
Bei Durchblutungsstörungen kann das Blut nicht mehr ungehindert durch die Gefäße fließen. Je nachdem, ob der Gefäßverschluss in den Arterien oder Venen auftritt, sind die Symptome unterschiedlich: Bei einer tiefen Beinvenenthrombose – der häufigsten Art der Venenthrombosen – schwillt der Unterschenkel an und ist warm. Liegt eine Verstopfung in einer Arterie vor, wird die betroffene Extremität kühl und blass.
Die häufigste Ursache für einen akuten Gefäßverschluss ist ein Blutgerinnsel (Thrombus). Ist das Gefäß an der Stelle, wo sich das Gerinnsel gebildet hat, verschlossen, wird dies als Thrombose bezeichnet. In Arterien führt dies unbehandelt zum Absterben des nachfolgenden Gewebes und es kann sogar zur Amputation kommen. Wenn Teile des Blutgerinnsels in den tiefen Beinvenen abbrechen und durch die Blutbahn in die Lunge wandern, können sie ein akutes, lebensbedrohliches Ereignis wie eine Lungenembolie verursachen.
Akute Durchblutungsstörungen sind äußerst schmerzhaft und in der Regel ein absoluter Notfall: Wird die arterielle Durchblutung nicht binnen weniger Stunden wiederhergestellt, können die betroffenen Teile der Extremitäten absterben.
„Sehr oft haben die Menschen Angst vor schmerzhaften Untersuchungen. Aber die Erstuntersuchung bei Verdacht auf einen akuten Gefäßverschluss wird ganz unkompliziert per Ultraschall durchgeführt. So kann binnen weniger Minuten ausgeschlossen oder bestätigt werden, dass es sich um eine ernsthafte, unter Umständen das Bein bedrohende Erkrankung handelt“, informiert Univ.-Prof. Dr. Andreas F. Zierer, Vorstand der Universitätsklinik für Herz-, Gefäß- und Thoraxchirurgie am Kepler Universitätsklinikum, und ergänzt: „Die Angst vor einer Ansteckung mit COVID-19 darf nicht dazu führen, dass Symptome einer akuten Durchblutungsstörung nicht ernst genommen werden.“ Die Sicherheits- und Hygienemaßnahmen an den Spitälern sind umfassend, sodass die Gefahr einer Corona-Infektion in einer Klinik äußerst gering ist.
Symptome für akute arterielle Durchblutungsstörungen:
Auch akute Durchblutungsstörungen in den Venen müssen rasch behandelt werden, da sie lebensbedrohliche Ereignisse wie Lungenembolien auslösen können:
Symptome für akute venöse Durchblutungsstörungen (Venenthrombose):