Am Kepler Universitätsklinikum wurde kürzlich an der Klinik für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin von OA Dr. Christian Reiter, PhD erstmalig in Oberösterreich ein Sensor zum Messen des Lungenarteriendrucks implantiert.
Dieser drahtlose Miniatursensor hat die Größe einer Büroklammer und überwacht nach der Platzierung durch einen minimalinvasiven katheterbasierten Eingriff Veränderungen im Pulmonalarteriendruck (PA-Druck), die auf eine sich verschlechternde Herzinsuffizienz hinweisen. Der Sensor kann lebenslang in der Patientin bzw. im Patienten verbleiben, denn es gibt keine Kabel, Generatoren oder Batterien, die ausgetauscht werden müssen.
Der Lungenarteriendruck-Sensor überträgt die täglichen Messwerte drahtlos per Telemonitoring an das klinische Team, sodass die behandelnden Ärztinnen und Ärzte in der Lage sind, den Pulmonalarteriendruck per Fernüberwachung zu kontrollieren. Wenn die Druckwerte außerhalb der Zielbereiche liegen, erfolgt automatisch eine Alarmierung. So ist ein frühzeitiges Eingreifen, wie beispielsweise eine Anpassung der Herzinsuffizienzmedikation möglich. Der PA-Druck bietet einen früheren Indikator für das Fortschreiten der Herzinsuffizienz als andere Marker (z. B. Gewicht, Symptome, Blutdruck der Patientin oder des Patienten). Wichtig ist die Beurteilung des Pulmonalarteriendruckverlaufs. So können nachweislich Krankenhauseinweisungen erheblich reduziert und die Lebensqualität und die körperliche Leistungsfähigkeit der Patientinnen und Patienten verbessert werden.
Die 52-jährige Patientin Sona N. steht aufgrund einer seltenen infolge einer Chemotherapie aufgetretenen Herzmuskelerkrankung mit hochgradig reduzierter Pumpfunktion der linken Herzkammer an der kardiologischen Fachabteilung in Behandlung und kann nun mit Hilfe dieser modernen Technologie noch effektiver behandelt und monitiert werden.
„Durch die Möglichkeit der kontinuierlichen Übertragung des Pulmonalarteriendrucks können wir bei ausgewählten Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz eine bessere Überwachung der Kreislaufsituation durchführen. Dadurch können wir therapeutisch eingreifen, wenn – oft noch bevor die Patientin oder der Patient es merkt – eine Verschlechterung auftritt“, betont OA Dr. Christian Reiter, PhD.