Mit November 2020 tritt Prof. Alexander Moschen den klinischen Lehrstuhl für Innere Medizin an der Medizinischen Fakultät der Johannes Kepler Universität Linz an. Der gebürtige Tiroler übernimmt damit auch die Leitung der Universitätsklinik für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Gastroenterologie/Hepatologie am Kepler Universitätsklinikum.
„Die Trias von Versorgung, Forschung und Lehre ist für mich eine Selbstverständlichkeit, denn das macht universitäre Medizin aus. Ich freue mich daher sowohl auf meine klinische Arbeit im Kepler Universitätsklinikum als auch auf meine wissenschaftliche Tätigkeit. Das Zusammenwachsen mit einem motivierten jungen Team wird ein spannender und wichtiger Prozess“, sagt Prof. Moschen. Er war zuletzt an der Universitätsklinik für Innere Medizin I der Medizinischen Universität Innsbruck tätig. „Ich werde mich bemühen, die mir anvertrauten Fachgebiete und insbesondere mein Spezialgebiet, die Gastroenterologie, an der JKU und dem KUK zu einem Drehpunkt des Miteinanders zu entwickeln, was die medizinische Versorgung, die Forschung und die Lehre betrifft“, so Moschen.
Das Spezialgebiet von Prof. Moschen innerhalb der Gastroenterologie ist die Entzündungsbiologie im Gastrointestinaltrakt. Er erforscht jene Mechanismen, die – auf der Grundlage einer erblich bedingten Veranlagung – unter Einwirkung von Faktoren aus Umwelt und Mikrobiom zur Entstehung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn, führen. „Dazu werde ich die laufenden Grundlagenprojekte meines Christian Doppler Labors für Mukosale Immunologie an die JKU transferieren. In den letzten Jahren machten mein Team und ich große Fortschritte auf dem Gebiet der Mikrobiomforschung, und ich freue mich darauf, diesen Bereich weiter auszubauen. Als Kliniker ist mir auch die klinisch-translationale Grundlagenforschung und die Versorgungsforschung ein Anliegen und ich hoffe, dass die Etablierung eines ,Kompetenzzentrums für Entzündungsmedizin‘ letztlich vielen Oberösterreicherinnen und Oberösterreichern und darüber hinaus zugutekommen kann“.
Universitäten gelten seit jeher als Horte von Gelehrsamkeit, und eine exzellente Lehre ist das Fundament jeder Universität. Moschens Anspruch ist es, seinen Studierenden nicht nur einen „state-of-the-art“ Einblick in die Medizin des Verdauungstraktes zu vermitteln, sondern die Freude an der Medizin vorzuleben. Das Curriculum der Medizinischen Fakultät Linz forciert durch die Interdisziplinarität ein sehr lehr- und lernförderndes Klima. „Die frühe Förderung und Ausbildung von Talenten ist die beste Investition in die universitäre Zukunft. Als Leiter einer klinischen Abteilung bin ich neben der universitären Lehre aber auch für die bestmögliche Ausbildung meiner Assistenzärztinnen und -ärzte verantwortlich. Die Entwicklung einer fairen, transparenten und strukturierten Fachärztinnen- und Fachärzteausbildung ist mir ebenfalls ein großes Anliegen, um die Attraktivität des Standortes sicherzustellen“, sagt Prof. Moschen. „Die besondere Herausforderung und vielleicht das Wichtigste am Ärztinnen- bzw. Ärzteberuf ist in meinen Augen ,die Heilkunst am individuellen Menschen‘. Da jeder Mensch einzigartig ist, lernt man als Mediziner/-in niemals aus.“
„Innovatives medizinisches Denken, die Bereitschaft neue Behandlungsmethoden und Technologien aufzugreifen und zu entwickeln sowie die sinnvolle Integration in den Krankenbehandlungsprozess sind entscheidend, wenn wir in Oberösterreich zum Wohl der Patientinnen und Patienten am Puls der Zeit sein wollen. Ich bin überzeugt, dass mit der Berufung von Prof. Alexander Moschen hier erneut eine Persönlichkeit für die Medizinische Fakultät gewonnen werden konnte, die dazu wichtige Beiträge leisten wird“, sagt Gesundheitsreferentin Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander.
„Prof. Alexander Moschen hat im Berufungsverfahren durch seine herausragende fachliche Kompetenz und durch seine zugleich geradlinige und gewinnende Persönlichkeit überzeugt. Für die Patientinnen und Patienten haben wir mit ihm einen exzellenten Arzt mit großer Empathie und für die Fakultät einen herausragenden Forscher und Universitätslehrer gewonnen. Die Besetzung des klinischen Lehrstuhls für Innere Medizin ist ein wichtiger Schritt der Medizinischen Fakultät in Richtung Vollausbau“, sagt JKU Rektor Meinhard Lukas. „Ich freue mich, dass wir mit Prof. Alexander Moschen einen weiteren klinischen Professor an Bord haben, dem das Wohl seiner Patientinnen und Patienten, die Weitergabe seines Wissens und die Förderung von Talenten ein zentrales Anliegen ist.“
„Mit Prof. Alexander Moschen konnte die Medizinische Fakultät einen renommierten Internisten gewinnen, der sowohl klinische als auch wissenschaftliche Exzellenz mitbringt. Und unsere Studierenden werden von der Expertise und der Erfahrung von Prof. Moschen enorm profitieren“, freut sich Vizerektorin Elgin Drda über die Besetzung des 11. klinischen Lehrstuhls an der Medizinischen Fakultät der JKU.
„Ich freue mich für die Klinik aber auch für das gesamte Universitätsklinikum, dass wir mit Prof. Moschen einen Experten gewinnen konnten, dem medizinische Versorgung, Forschung und Lehre gleichermaßen ein großes persönliches Anliegen sind. Die Gastroenterologie ist ein zentraler Bestandteil einer zukunftsfähigen Universitätsklinik Mit seinem Ziel, die Versorgungsforschung voranzutreiben und ein „Kompetenzzentrum für Entzündungsmedizin‘“ zu etablieren, trägt er ganz wesentlich zur Weiterentwicklung des Kepler Universitätsklinikums sowie der regionalen Gesundheitsversorgung bei. Ich wünsche Prof. Moschen und dem gesamten Team der Inneren Medizin II alles Gute“, sagt Franz Harnoncourt, Geschäftsführer des Kepler Universitätsklinikums anlässlich des Dienstantritts des Universitätsprofessors.
Prof. Dr. Alexander Moschen, PhD wurde am 8. Dezember 1978 in Innsbruck geboren. Nach seinem Studium an der Medizinischen Universität Innsbruck spezialisierte er sich auf die Bereiche Gastroenterologie und Hepatologie, wo er an seiner Alma Mater forschte und lehrte. An der renommierten Cambridge University absolvierte er ein Senior Clinical Fellowship für Gastroenterologie und Endoskopie. Prof. Moschen ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Ausgleich und Entspannung findet der passionierte Bergsteiger beim Schwimmen, Klavierspielen und beim Laufen im Wald. An Linz gefällt dem Tiroler die Donau, die zentrale Lage innerhalb Österreichs, die Freundlichkeit der Oberösterreicher/-innen und das Kulturangebot – vor allem im Bereich der Musik.