Vor sieben Jahren, 2015, übersiedelte das Palliativteam in die neu errichteten Räumlichkeiten der Palliativstation im frisch renovierten Altbau E. Es war für das Team ein „Jahrhundertereignis“, eine neu gestaltete Station zu beziehen und ihr Leben einzuhauchen, um bestmöglich Schwerstkranke und Sterbende betreuen zu können. Bis dahin war der „Palliative Bereich“ mit drei Betten für gut zwei Jahre auf einer Akutstation untergebracht – jedoch in getrennten Räumlichkeiten und mit eigenem Team.
Wertvolle Erfahrungen ließen sich sammeln, existierte doch bis damals Palliative Care nur in den Köpfen des Teams und „auf dem Papier“. Erstmals konnten diese Ideen nun auch in die Praxis umgesetzt werden.
Vieles durfte in die Pläne der sich damals im Bau befindlichen Palliativstation einfließen.
"Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben – besser als mit diesem Zitat von Cicely Saunders, der Mitbegründerin der modernen Hospizbewegung und Palliativmedizin, kann man unser tägliches Tun nicht zusammenfassen.“
OA Dr. Gerhard Hochreiner, stationsführender Oberarzt
Palliative Care wurde in den 1960er-Jahren in England von der früheren Krankenschwester und späteren Ärztin Dr.in Cicely Saunders gegründet. Es meint das „Ummanteln und Umsorgen“ von schwerstkranken
und sterbenden Menschen. Ziel ist das Lindern von Leid, einerseits auf körperlicher Ebene (z. B. Schmerzen) sowie andererseits auch in seelisch belastenden Situationen. Soziale Indikationen können ebenso
eine Aufnahme begründen, wenn beispielsweise das betreuende Umfeld an seine Grenzen stößt. Der belastenden Situation sollte soweit entgegengewirkt werden, dass eine Entlassung aus dem Krankenhaus angepeilt werden kann. Manche Erkrankungen aber schreiten so rasch voran, dass immer wieder Patientinnen und Patienten in ihrer letzten Lebensphase bis zum Versterben begleitet werden.
„Mein Palliativteam ist großartig und begeistert und berührt mich sehr oft durch seine Fachkompetenz, seine Sensibilität und Empathie für Patientinnen und Patienten sowie deren Familien.“
DGKP Elena Köck, pflegerische Leitung Palliativstation
Der ganzheitliche Ansatz der Betreuung bezieht auch die Angehörigen mit ein. Sie werden mit ihren Sorgen und Ängsten ernst genommen und begleitet – bei Tag und auch bei Nacht. Um diesen Ansatz umsetzen zu können, arbeiten viele Berufsgruppen eng zusammen. Pflege, Medizin, Physiotherapie, Sozialarbeit, klinische Psychologie, Seelsorge, Diätologie, Ehrenamtliche (Freiwillige mit spezieller Ausbildung), Logopädie, Überleitungspflege usw. bilden das interprofessionelle Team, das in regem Austausch steht und ein gemeinsames Ziel verfolgt: die bestmögliche Betreuung der Anvertrauten!
Unsere Ehrenamtlichen bringen den Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen etwas ganz Besonderes mit: Sie können sich bewusst Zeit nehmen. Ein kostbares Geschenk in der heutigen Zeit.
DGKP Irene Basting, Ehrenamtlichen-Koordinatorin