Onkologische Erkrankungen wie Lungenkrebs bedürfen des perfekt abgestimmten Zusammenwirkens verschiedener Fachrichtungen, um Patientinnen und Patienten bestmöglich betreuen zu können. Das Lungenkrebs Zentrum am Kepler Universitätsklinikum ist als einziges universitäres Lungenkrebs Zentrum Österreichs gemäß OnkoZert zertifiziert. Diese Zertifizierung gewährleistet interdisziplinäre Zusammenarbeit, höchste Qualitätsstandards und bietet Betroffenen Orientierung und Sicherheit. Erstmals wird nun am Lungenkrebs Zentrum des Kepler Universitätsklinikums der „Da Vinci“-Operationsroboter auch für chirurgische Eingriffe am Thorax eingesetzt.
Der OP-Roboter überträgt hierbei die Bewegungen der Operateurin oder des Operateurs in Echtzeit auf die über kleine Hülsen in den Brustkorb eingebrachten Instrumente. Der Roboter führt keine eigenständigen Bewegungen der Instrumente durch, sondern alle Schritte erfolgen durch die Hände der Operateurin bzw. des Operateurs. Moderne roboterassistierte Chirurgie ergänzt die etablierte minimalinvasive Technik und macht bereit für die Zukunft.
Jeder Patientin und jedem Patienten stehen die modernsten, nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen ausgerichteten Methoden der Diagnostik und Behandlung zur Verfügung. Eine fachübergreifende und gut organisierte Vernetzung der beteiligten Fachdisziplinen von der Diagnostik über verschiedene Therapieoptionen bis hin zur psychologischen Betreuung oder Palliativversorgung „unter einem Dach“ ist für eine effiziente und umfassende Versorgung gewährleistet. Ziel dieser interprofessionellen Vernetzung ist eine langfristige Verbesserung der Heilungschancen und der Überlebensqualität bei Lungenkrebspatientinnen und -patienten.
Gesundheitsreferentin, LH-Stv.in Mag.a Christine Haberlander ist die Vernetzung von Medizin und Technik ein besonderes Anliegen: „Gesundheit ist unser höchstes Gut – Gesundheitsversorgung daher unsere wichtigste Aufgabe! Den medizinischen Fortschritt bestmöglich für unsere Patientinnen und Patienten zu nutzen, um ihnen die bestmögliche Behandlungsqualität zu bieten, ist daher unser Anspruch. Hochmoderne Roboter wie jene am Kepler Universitätsklinikum sind das beste Beispiel dafür. Damit wird einmal mehr deutlich: Auf Oberösterreich ist Verlass!“
„Mit der Einführung des ‚Da Vinci‘-Roboters auch in der Thoraxchirurgie ergänzen sich Mensch und Technik optimal, vor allem zum Nutzen der Patientinnen und Patienten. Sicherheit und Präzision stehen an oberster Stelle. Derartige komplexe medizinische Leistungen in der Thoraxchirurgie verhelfen unserem Uniklinikum zu hoher medizinischer Reputation, fördern die medizinische Qualität und sind damit direkt für eine noch bessere Versorgung unserer Patientinnen und Patienten verantwortlich. Wir werden diesen Weg konsequent weitergehen und auch in Zukunft auf modernste technische Lösungen setzen“, ergänzt die Leitung des Kepler Universitätsklinikums.
„Eine Besonderheit des Lungenkrebs Zentrums am Kepler Universitätsklinikum ist neben der hochqualitativen konservativen Behandlung die operative Versorgung hochkomplexer Lungenkrebspatientinnen und -patienten. Dabei stehen uns modernste minimalinvasive Verfahren inklusive roboterassistierter Chirurgie bis zum routinemäßigen Einsatz der Herzlungenmaschine bzw. der ECMO zur Verfügung. Es ist uns wichtig, dass auch im Bereich der Thoraxchirurgie modernste Innovationen und technische Verfahren, wie z.B. das ‚Da Vinci‘-System, eingesetzt werden“, sagt Univ.-Prof. Dr. Andreas F. Zierer, Vorstand der Universitätsklinik für Herz-, Gefäß- und Thoraxchirurgie am Kepler Universitätsklinikum.
„Risikopatientinnen und -patienten profitieren von unserer Erfahrung, aber auch von der entsprechenden technischen Ausstattung, wie zum Beispiel mit dem ‚Da Vinci‘-Roboter. Pro Jahr werden ca. 220 Lungenkrebspatientinnen und -patienten neu diagnostiziert. Mit dem Einsatz moderner, minimalinvasiver Techniken inkl. des ‚Da Vinci‘-Roboters können wir höchste Behandlungsqualität gewährleisten, die sich wiederum nachweislich auf den positiven Therapieerfolg auswirkt. Wir tauschen uns mit ausgewiesenen Experten, wie Dr. Andrea Bille, London (St. Guy‘s Hospital) und Dr. Rune Ekkum, Oslo (Akershus Universitätsklinik) aus und entwickeln eine zukünftige Kooperation in der Roboter assistierten Chirurgie“, erläutert Univ.-Doz. Dr. Florian Tomaselli, MIM, Bereichsleiter für Thoraxchirurgie an der Universitätsklinik für Herz-, Gefäß- und Thoraxchirurgie.
Univ.-Prof. Dr. Bernd Lamprecht, Vorstand der Universitätsklinik für Innere Medizin 4 – Pneumologie und des Lungenkrebs Zentrums erklärt die Vorteile des zertifizierten Lungenkrebs Zentrums wie folgt: „Im Zentrum der Tumorboards stehen die Patientinnen und Patienten. Durch die Einbeziehung verschiedenster Expertinnen und Experten kann eine hohe Behandlungsqualität gewährleistet werden. Das wiederum wirkt sich natürlich auf den Therapieerfolg aus, indirekt aber auch auf Kolleginnen und Kollegen, die hier ihre jeweilige Expertise und Erfahrung einbringen und sich austauschen können. Besonders freut mich, dass nun auch mit dem ‚Da Vinci‘-Roboter Thoraxoperationen durchgeführt werden können.“