Empathie ist die Fähigkeit, sich in andere Menschen hineinzuversetzen, und sollte für jede und jedenn erstrebenswert sein. Wer empathische Fähigkeiten hat, kann die Welt mit den Augen eines anderen Menschen sehen und somit auf die Gefühle anderer Menschen eingehen. Verantwortlich dafür sind unsere Spiegelneuronen im Gehirn.
Das Interesse an dieser Thematik hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen und dabei auch viele Fragen aufgeworfen:
Das Neuroimaging Science and Support Center am Institut für Neuroradiologie unter der Leitung des Medizinphysikers Priv.-Doz. Dr. Raimund Kleiser hat sich diesem Themenbereich mit Hinblick auf diverse psychiatrische Erkrankungen wie Borderline und Autismus, die mit einem Empathieverlust einhergehen, beschäftigt. Mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie ist es möglich, die Prozesse im Gehirn bei der Wahrnehmung und Beurteilung von emotionalen Gesichtern zu untersuchen.
Eine Fragestellung, die daran anschloss, beschäftigte sich mit den Einflüssen der Emotionserkennung beim Tragen des Mund-Nasen-Schutzes, das uns seit dem Beginn der Pandemie begleitet. „Jede und jeder von uns kann sich sicher noch daran erinnern, wie das Erkennen einer Emotion durch die fehlende Information des Gesichtes um den Mund herum erschwert wurde.“ Die Veränderungen beim Abtasten eines Gesichtes mit den Augen, die Latenz bis zum Erkennen der Emotion und die funktionellen Prozesse im Gehirn im Vergleich von Gesichtern mit und ohne Mund-Nasen-Schutz werden in dieser Studie beschrieben, die gerade in der hochrangingen Fachzeitschrift Neuroimage Report unter dem Titel „What influence do face masks have on reading emotions in faces?“ veröffentlicht wurde. Diese Studie unterstreicht auch deutlich, wie eng Grundlagenforschung und klinischen Fragestellungen Hand in Hand gehen können.
Den medienwirksamen Stellenwert dieser wissenschaftlichen Studie zeigt das Interesse bei der Veranstaltung des Landeshauptmannes Mag. Thomas Stelzer „Land der Möglichkeiten“, bei der die Ergebnisse von Dr. Raimund Kleiser vorgetragen wurden. Die Verleihung des Arthur Schüller Preises für dieses Forschungsprojekt, ein Preis der jährlich bei der Österreichischen Gesellschaft für Neuroradiologie für hervorragende wissenschaftlichen Studien verliehen wird, ehrt die Forschung von Dr. Raimund Kleiser zusätzlich auf eine besondere Art und Weise.
Herzlichen Glückwunsch dazu!