Das NISSC am Institut für Neuroradiologie des Neuromed Campus vereint das Fachwissen der unterschiedlichen neurowissenschaftlichen Teilbereiche rund um das Thema der funktionellen Bildgebung und Bilddatenverarbeitung. Im NISSC werden wissenschaftliche Fragestellungen aus der Praxis heraus erarbeitet, die wiederum zur Weiterentwicklung und Anwendung in die klinische Routine einfließen. Damit ist ein kurzer Weg zwischen Wissenschaft und Praxis garantiert.
Ist von bedeutenden Fortschritten in der Entwicklung neuer, nicht invasiver, bildgebender Verfahren die Rede, muss vor allem die funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRT) in den Mittelpunkt gerückt werden. Bei der fMRT werden mit Hilfe eines starken Magnetfeldes die Unterschiede im magnetischen Verhalten von sauerstoffreichen und sauerstoffarmen Blut sichtbar. Bereiche im Gehirn, die z.B. bei Bewegung oder kognitiven Handlungen involviert sind, benötigen für den erhöhten Stoffwechsel mehr Sauerstoff und werden somit stärker durchblutet. Diese Unterschiede lassen sich mit aufwendigen Messungen und Auswertungen nachweisen und machen somit auf sensible Gehirnzonen aufmerksam. Deshalb ist eine fMRT vor Gehirn-Operationen in kritischen Bereichen unabdingbar. Auch im Bereich der Psychiatrie entwickelte sich die funktionelle MRT zu einer wichtigen Methode für Forschung und Diagnostik. Zahlreiche Studien konnten das medizinische Verständnis für psychische Erkrankungen wie Schizophrenie, Depression und Suchterkrankungen maßgeblich erweitern.
Die fMRT-Messung wird um Augenbewegungsmessungen als Hilfsmittel in Diagnostik und Therapie erweitert. Gemeinsam liefern die beiden Messungen wichtige ergänzende Informationen, wie man zum Beispiel ein Objekt bzw. dessen Umfeld visuell erkundet.
Zahlreiche Paradigmen stehen mittlerweile zur Verfügung, die motorische und sensorische Netzwerke abbilden, sowie höhere kognitive Netzwerke wie Gedächtnis und Emotionen.
Eine weitere neue Technik, real-time fMRI, die international bisher nur an einer beschaulichen Zahl von Zentren eingesetzt wird, wird ebenfalls zurzeit am NISSC evaluiert. Mit dieser Technik ist es möglich, die funktionelle Bildgebung mit ihren Vorteilen insbesondere hinsichtlich der genauen Lokalisation involvierter Areale für Neurofeedbackexperimente einzusetzen.
Wichtige weitere aktuelle Entwicklungen bestehen in der automatisierten Nachverarbeitung von Bilddaten (aus CT und MRT) mittels Artificial Intelligence (A.I.), die das diagnostische Tätigkeitsfeld in der Neuroradiologie in den nächsten Jahren stark verändern wird. Auch diesen Themen widmet sich das NISSC in Forschung und Klinik.
Auswahl aktuell laufender Kooperationen
Team
Priv.-Doz. Dipl.-Phys. Dr. rer. nat. Raimund Kleiser, Medizinphysik-Experte
Kontakt für Studien und Kooperationen: raimund.kleiser@kepleruniklinikum.at
Dipl.-Ing. Dr. techn. Stefan Katletz MSc, Medizinphysiker
Mag.a Ilhana Tihak, Physikerin
Manuel Penzenleitner, BSc, Physiker
Sarah Schaumüller, MSc, Klinische Psychologin
Katharina Berger, MSc, Klinische Psychologin