Neuromed Campus
Unter Beisein von Gesundheitslandesrätin Mag.a Christine Haberlander wurde am Standort Neuromed Campus das neue Digital-PET/CT-System offiziell in Betrieb genommen. Der in Österreich einzige PET-Scanner mit dieser Technologie kommt seit April für Patientinnen und Patienten am Kepler Universitätsklinikum zur Anwendung. Das Gerät setzt neue Maßstäbe in der PET-Bildgebung und in der Qualität der Patientenversorgung.
Der Standort Neuromed Campus hat sich in den vergangenen Jahrzehnten als internationales neuromedizinisches Zentrum etabliert. In den hochspezialisierten, technisch modern ausgestatteten Kliniken, Instituten und Departments werden jährlich rund 50.000 Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen des Gehirns, des Rückenmarks, des Nervensystems sowie mit psychischen Erkrankungen behandelt.
Seit 2006 gibt es einen Kooperationsvertrag mit dem Klinikum Wels-Grieskirchen und eine enge Zusammenarbeit mit den gespag-Spitälern zur Versorgung der Patientinnen und Patienten mit diesen Spezialleistungen. „Das Institut für Nuklearmedizin am Neuromed Campus ist ein hervorragendes Beispiel für eine funktionierende trägerübergreifende Zusammenarbeit und eine effiziente Nutzung von teuren Großgeräten. Die hohe Qualität des neurochirurgischen Zentrums ist über unsere Landesgrenzen hinaus bekannt. Mit der Anschaffung dieses neuen PET/CTs investieren wir in den medizinischen Fortschritt, der unseren Patientinnen und Patienten unmittelbar zugutekommt“, so Haberlander, die auch Aufsichtsratsvorsitzende der Kepler Universitätsklinikum GmbH ist.
Geschäftsführerin Mag.a Dr.in Elgin Drda bedankt sich bei den Eigentümern Land Oberösterreich und Stadt Linz für die Investition in der Höhe von 1,8 Millionen Euro: „Als Kepler Universitätsklinikum nehmen wir mit dieser Neuanschaffung österreichweit eine technologische Vorreiterrolle in der Nuklearmedizin ein, auf die wir sehr stolz sein können.“
„Das Gerät ermöglicht insbesondere bei schwerwiegenden Tumorerkrankungen eine noch bessere Diagnosesicherheit und ist ein klares Bekenntnis zur Weiterentwicklung des Universitätsklinikums“, sagt der Ärztliche Direktor GF Dr. Heinz Brock.
Vereinfacht ausgedrückt stellt diese Art der Untersuchung den Stoffwechsel des Tumors dar und liefert zur herkömmlichen MR wichtige Zusatzinformationen. Etwa nach einer Strahlentherapie kann lebendes Tumorgewebe von totem (erfolgreich behandeltem) Gewebe unterschieden werden. Es handelt sich um eine Kombination aus PET- und CT-Gerät.
Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) ist ein bildgebendes Verfahren der Nuklearmedizin. PET erzeugt Schnittbilder von lebenden Organismen, indem es die Verteilung einer schwach radioaktiv markierten Substanz (Radiopharmakon) im Organismus sichtbar macht und so biochemische und physiologische Funktionen abbildet. PET ist bei der richtigen Fragestellung ein hochsensitives Verfahren. Aktivitätsanreicherungen lassen sich jedoch anatomisch nicht immer gut lokalisieren, da in PET-Bildern in erster Linie Stoffwechselprozesse aufgezeigt werden, hinzu kommt eine begrenzte Ortsauflösung von etwa 4 bis 6 Millimetern.
Ein PET/CT-Gerät kombiniert die hohe Ortsauflösung (von bis zu 0,35 mm) und detailreiche Anatomiedarstellung des CT-Geräts mit den hochsensitiven Stoffwechselinformationen aus der PET. Seit dem Jahre 2001 sind daher Geräte auf dem Markt, die einen PET-Scanner mit einem Computertomographen (CT) kombinieren.
Bei dem nunmehr vom Kepler Uniklinikum neu angeschafften Gerät handelt es sich um einen Entwicklungsfortschritt, nämlich um ein so genanntes digitales PET/CT. „Die Vorzüge sind vielseitig, einerseits Verbesserung des Wohlbefindens der Patienten, da die Aufnahmezeit halbiert werden kann. Andererseits ermöglicht es eine exakte Darstellung des Gehirns und seiner Struktur. Somit können wir Nuklearmediziner die klinischen Kollegen mittels präziserer Diagnostik optimal unterstützen“, freut sich Dozent DDr. Robert Pichler, Primarius des Instituts für Nuklearmedizin am Neuromed Campus. Genauso sieht das auch Univ.-Prof. Dr. Andreas Gruber als Vorstand der Universitätsklinik für Neurochirurgie: „Die Bilder können ins intraoperative Monitoring eingespielt werden und sind so während der Operation abrufbar. Durch die wesentlich bessere Auflösung des Bildes kann einerseits schonender operiert werden und andererseits können kleinere Tumoranteile des Hirntumors identifiziert und vom Chirurgen entfernt werden.“
v.l.n.r.: Prim. Priv.-Doz. Dr. Tim J. von Oertzen, FRCP, FEAN, Prim. Dr. Johannes Trenkler, Prim. Univ.-Prof. Dr. Udo Illievich, GFin Mag.a Dr.in Elgin Drda, Prim. Priv.-Doz. DDr. Robert Pichler, LRin Mag.a Christine Haberlander, GF Dr. Heinz Brock, MBA, MPH, MAS, Dipl. KH-BW Stefan Horner, Univ.-Prof. Dr. Andreas Gruber, Prim. Dr. Elmar Kainz, MBA