Die im Sezierkurs erlernte Anatomie dann auch in den bildgebenden Verfahren richtig zu erkennen, fällt vielen Studierenden und Ärzt/-innen, die nicht auf Radiologie spezialisiert sind, schwer: Dieses uralte Problem löst das Linzer Konzept der Anatomielehre in der Medizinischen Fakultät der JKU.
Im speziell dafür eingerichteten JKU medSPACE lehrt Univ.-Prof. Dr. Franz Fellner mittels Cinematic Rendering, einer modernen 3D -Visualisierungsmethode, Röntgen-, CT- und MR- Bildern den Bauplan des menschlichen Körpers und seine pathologischen Veränderungen in der Lehrveranstaltung „Virtuelle Anatomie und Patho-Anatomie“. Zusätzlich finden auch Live-Schaltungen in den Seziersaal nach Graz sowie in OP-Säle des Kepler Uniklinikum statt..
Cinematic Rendering ist eine neuartige 3D-Nachbearbeitungssoftware, die von Dr. Klaus Engel bei Siemens Healthineers 2014 entwickelt wurde. Seit den 80er Jahren wird bereits an solchen 3D-Visualisierungsmethoden gearbeitet. Als erste Software, die sich durch wirklich fotorealistische Darstellung von Datensätzen aus CT- und MR-Tomographie auszeichnet, stellt Cinematic Rendering den jüngsten Meilenstein in dieser Entwicklungsgeschichte dar.
Medizindidaktische Studien, mit denen wir laufend die Lehrveranstaltungen auch evaluieren, zeigen, dass die Studierenden durchwegs begeistert sind und Cinematic Rendering für eine besonders vorteilhafte Ergänzung zum klassischen Anatomieunterricht halten.
Der JKU medSPACE ist mit einer 14 mal 7 Meter messenden 8K-Projektionswand ausgestattet. Alle Zuseherinnen und Zuseher haben aktive 3D-Shutterbrillen und sehen damit stereoskopisch, wie der Vortragende mittels Controller durch die Cinematic Rendering-Darstellungen der Anatomie navigiert. Diese Einrichtung wurde in Zusammenarbeit von Johannes Kepler Universität, Siemens Healthineers und Ars Electronica Futurelab gestaltet.
Lehrforschung, die am Kepler Universitätsklinikum durchgeführt wird, beschäftigt sich mit dem Effekt, den die virtuelle Anatomielehre auf das Wissen der Studierenden und ihre Fähigkeiten hat, außerdem wird die Meinung der Studierenden erhoben, um besser auf die Bedürfnisse eingehen zu können und die Lehre laufend zu verbessern.
Lokalisation
Unser Visualisierungslabor ist am Zentralen Radiologie Institut lokalisiert und wird von Prim. Univ.-Prof. Dr. Franz Fellner geleitet.
Vision
Auf den multimodalen Workstations ist eine umfassende Software für 2D- und 3D-Bildverarbeitung installiert. Mit dieser können Röntgen-, CT-, MR-, PET-CT-, Ultraschall-, Durchleuchtungs- und Angiographiebilder bearbeitet werden.
Damit sind optimale Bedingungen für Forschungsaktivitäten in allen Modalitäten und Fachbereichen gegeben.
Folgende Anwendungen stehen zur Verfügung: