Endometriose ist eine sehr häufige Erkrankung, die vorwiegend bei Frauen im gebärfähigen Alter vorkommt. Ursache der Erkrankung ist das Auftreten von Gebärmutterschleimhaut an unterschiedlichen Stellen im Körper. Die Gebärmutterschleimhaut nennt man mit dem lateinischen Fachausdruck „Endometrium“ - dies erklärt die Herkunft des Namens „Endometriose“. Am häufigsten finden sich Endometrioseherde im Bereich des Eierstocks (Ovar) oder des Bauchfells (Peritoneum), selten können aber auch der Darm, die Harnblase oder komplett andere Regionen des Körpers betroffen sein. Die Entstehung von Endometrioseherden im Körper ist wissenschaftlich bisher noch nicht endgültig geklärt.
Das Problem ist, dass auch die ortsfremde Schleimhaut sich ähnlich wie die Schleimhaut in der Gebärmutter zyklusabhängig aufbaut und mit der Menstruat...
Das Problem ist, dass auch die ortsfremde Schleimhaut sich ähnlich wie die Schleimhaut in der Gebärmutter zyklusabhängig aufbaut und mit der Menstruation abblutet. Das führt zu den typischen Symptomen der Endometriose - wie etwa Schmerzen während der Regelblutung und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Diese Symptomatik kann psychisch sehr belastend sein und ist im zeitlichen Verlauf häufig zunehmend. Auch unerfüllter Kinderwunsch kann mit Endometriose assoziiert sein. Weitere spezifische Beschwerden wie Schmerzen beim Wasserlassen (Dysurie), Schmerzen beim Stuhlgang (Dyschezie) oder Blut im Stuhl können abhängig von der Lokalisation der Herde auftreten. Endometriose ist eine gutartige Erkrankung, die jedoch zu einer starken Einschränkung der Lebensqualität führen kann. Nur in seltenen Fällen gibt es Hinweise, dass sich auf dem Boden einer Endometriose möglicherweise auch bestimmte bösartige Erkrankungen an den Eierstöcken entwickeln könnten. Das ist aber derzeit noch Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen.
In unserer Spezialambulanz wird durch ein Gespräch sowie eine ausführliche gynäkologische Untersuchung inkl. Ultraschall eine erste Einschätzung vorge...
In unserer Spezialambulanz wird durch ein Gespräch sowie eine ausführliche gynäkologische Untersuchung inkl. Ultraschall eine erste Einschätzung vorgenommen, ob möglicherweise Endometriose vorliegt. Besteht der Verdacht auf den Befall anderer Organe wie Darm oder Harnblase, so werden unsere Zentrumspartner der Chirurgie bzw. Urologie des Kepler Universitätsklinikums hinzugezogen. In seltenen Fällen ist als weitere Zusatzuntersuchung eine Magnetresonanztomographie (MRT) notwendig, um die Ausbreitung der Endometriose besser beurteilen zu können. Die Expertinnen und Experten in unserer Ambulanz entscheiden gemeinsam mit der Patientin, ob und in welchem Ausmaß eine Operation tatsächlich empfehlenswert ist oder ob andere Therapiemaßnahmen (z.B. medikamentös) besser geeignet sind. Eine endgültige Diagnosesicherung kann meistens aber erst im Rahmen einer Operation und durch die nachfolgende feingewebliche Untersuchung (Histologie) erfolgen.
Die Auswahl der optimalen Therapieform erfolgt entsprechend der individuellen Bedürfnissen der jeweiligen Frau. In den meisten Fällen werden hormonel...
Die Auswahl der optimalen Therapieform erfolgt entsprechend der individuellen Bedürfnissen der jeweiligen Frau. In den meisten Fällen werden hormonelle Empfängnisverhütungsmittel („die Pille“) als erste Behandlungsmöglichkeit eingesetzt. Bei hohem Leidensdruck, Sterilität oder erfolgloser medikamentöser Behandlung können Endometrioseherde durch eine Operation gezielt entfernt werden.